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Luftwärmepumpen

Luftwärmepumpen werden immer häufiger zur Wärmeversorgung genutzt. Allerdings kommt es durch eine ungünstige Lage, falsche Dimensionierung oder ältere Modelle immer wieder zu Lärmbelästigungen in der Nachbarschaft. Für diese Anlagen erfolgt in der Regel keine immissionsschutzrechtliche Genehmigung oder Abnahme, es sind dann nachbarschafts- und zivilrechtliche Bestimmungen (BGB §§ 906 und 1004) einschlägig. Die Anlagen dürfen nur so errichtet und betrieben werden, dass keine erheblichen Nachteile oder Beeinträchtigungen von ihnen ausgehen. Insbesondere sollte aus lärmschutzfachlicher Sicht zur Vermeidung von schädlichen Umwelteinwirkungen die Summenwirkung durch andere einwirkende Anlagen berücksichtigt werden. Es ist also in hohem Maße gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich. Es ist deshalb wichtig, sich schon bei der Planung Gedanken zum Lärmschutz zu machen.

Abstand

Der Abstand zum Nachbarn ist der wichtigste Einflussfaktor für eine ruhige Nachbarschaft. 

Als erster Anhaltspunkt zur Planung können die Werte aus folgender Tabelle verwendet werden:

Schallleistungspegel der WärmepumpeMindestabstand zwischen Wärmepumpe und schutzbedürftiger Bebauung in Meter in einem
reinen Wohngebietallgemeinen WohngebietMischgebietGewerbegebiet
45 dB(A) 7 4 2 1
50 dB(A) 13 7 4 2
55 dB(A) 23 12 7 4
60 dB(A) 32 23 13 7
65 dB(A) 49 32 23 13
70 dB(A) 80 49 32 23
75 dB(A) 133 80 49 32

Die Abstände in der Tabelle ergeben sich aus Berechnungen mit Zuschlägen, die nicht für jede Anlage relevant sind.

Können die Abstände nicht eingehalten werden, gibt es die Möglichkeit die Abstände für spezifische Wärmepumpenmodelle mit den Schallrechnern vom Bundesverband Wärmepumpen oder vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt zu bestimmen. Im Zweifelsfall sollten auch der ausführende Installateur oder der Wärmepumpenhersteller bei der Planung helfen können.

Es wird darauf hingewiesen, dass es sich bei den Schallleistungspegeln im Schallrechner des Bundesverband Wärmepumpen e.V. um Herstellerangaben handelt. Es wird ausdrücklich empfohlen sich die maximalen Schallleistungspegel vom Hersteller zusichern zu lassen.

Lage

Wenn möglich, die Wärmepumpe im Inneren aufstellen. Dadurch können Lärmemissionen deutlich reduziert werden. Bei einer Aufstellung im Freien spielt die Lage der Luftwärmepumpe eine entscheidende Rolle. In Ecken oder vor Wänden aufgestellte Luftwärmepumpen führen durch Reflektionen häufig zu deutlich erhöhten Schallpegeln in der Nachbarschaft. Die Ausrichtung der Lüftungsöffnungen sollte vom Nachbarn abgewandt sein, um die Störwirkung zu verringern.

Ein Standort, der in den meisten Fällen gute Ergebnisse liefert ist im Vorgarten, zwischen Straße und Haus.

Nachtmodus

Eine Möglichkeit die Lautstärke in der Nacht zu reduzieren besteht darin, den „Nachtmodus“ einzusetzen. Dadurch wird die Luftwärmepumpe nachts mit reduzierter Leistung betrieben und verursacht weniger Lärm. Mit einem Pufferspeicher kann die geringere Heizleistung in der Nacht kompensiert werden. Da der Großteil der Heizarbeit am Tag erfolgt, ist es wichtig die Luftwärmepumpe entsprechend zu dimensionieren. Die verstärkte Nutzung am Tag bietet zudem den Vorteil, dass durch höhere Außentemperaturen eine bessere Effizienz erreicht wird und falls vorhanden, der Strom aus der eigenen PV-Anlage genutzt werden kann.

Lärmminderungsmaßnahmen

Nachträgliche Lärmminderungsmaßnahmen sind immer aufwändig und teuer. Ist trotz aller planerischer Maßnahmen kein nachbarschaftsfreundlicher Betrieb möglich, sollte man in Erwägung ziehen, auf eine andere Technik auszuweichen (z.B. Sole-Wärmepumpe).

Wird an der Umsetzung einer Luftwärmepumpe festgehalten, gibt es technische Möglichkeiten um den Schallschutz zu verbessern.

  • schalldämpfendes Gehäuse für Wärmepumpen
  • Einbau von geräuscharmen Bauteilen oder die Entkoppelung des Kompressors
  • größere Wärmetauscher, damit geringere Drehzahl des Ventilators
  • Austausch von älteren Modellen zu schallärmeren neuen Modellen 

Weitere Informationen

Detailliertere Informationen zu den immissionsschutztechnischen Anforderungen finden sich im Leitfaden für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten (PDF) oder dem Leitfaden für Tieffrequente Geräusche bei Biogasanlagen und Luftwärmepumpen (PDF)

   

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