Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera)
Das aus dem Himalaya stammende Indische oder Drüsige Springkraut ist bei uns inzwischen flächenmäßig am weitesten verbreitet.
Dies fällt vor allem während der Blütezeit von Juli bis September ins Auge. Man findet die bis zu 2.50 m große, rosa- bis weißblühende Pflanze häufig an feuchten und nährstoffreichen Stellen, an Bächen, Waldrändern und auf durch den Menschen beeinträchtigten Flächen.
Dort überwuchert und verdrängt sie die heimische Vegetation und wandert auch auf naturschutzfachlich wertvollen Flächen ein. Verwandt ist die Art mit dem heimischen, gelbblühenden „Rühr-mich-nicht-an" (Impatiens noli-tangere), mit dem es den Schleudermechanismus der Samenkapsel gemein hat.
Tipps zur Bekämpfung: Infoblatt Indisches Springkraut (PDF)
Konzertiert angegangen wurde die Bekämpfung mit dem Aktionsjahr 2012, dem im Sommer 2011 eine Kartierung des Häls- und Lüßbachtales vorangegangen war, der bei den Aktionen in den Mittelpunkt gestellt wurde. Besonders die Fließstrecke zwischen Martinsholzen und Percha stand im Fokus der Maßnahmen.
Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) im Landkreis hatte sich dafür einiges überlegt. Zum Beispiel ließ sie an stark bewachsenen und naturschutzfachlich bedeutsamen Stellen das Springkraut entfernen, organisierte Aktionen und informierte.
Eine tragende Säule des Aktionsjahrs war die Springkrautbekämpfung mit Hilfe ganzer Schulklassen. Am Lüßbach zupften 2012 7 Schulklassen, dazu kam die Montessorischule Biberkor, die das Gelände bei der Schule bearbeitete. Am Ende gab es immer den großen Haufenvergleich. Abgeholt wurden die Haufen dann vom Bauhof der Gemeinde.
Manche Eigentümer ergriffen auch die Initiative und ließen das Springkraut mähen oder aber bekämpften selbst, zum Beispiel in Martinsholzen. Andere wiederum zeigten sich von der Invasion gar nicht beeindruckt.
Lüßbach bei Percha
Das Lüßbachufer bei Percha wurde auf Grund seiner Nähe zu Starnberg als Modell- und Testfläche für die Springkrautbekämpfung verwendet. 2011 war die Fläche noch ein Springkrautreinbestand. 2012 wurde erstmals vom Gymnasium Starnberg Ende Mai gezupft, ein zweites Mal im Juli von der Grundschule Percha. Zwischendurch wurde von Seiten der UNB nachgezupft.
2013 war der Bestand schon deutlich geringer, auch hier wurde mit der Grundschule Percha bekämpft und von der UNB nachgezupft.
Das Ergebnis ist unten zu sehen: eine naturnahe Uferbegleitflora mit Mädesüß.
Modellfläche seit 2012 - Zupfa dama mit Schulen 2012, 2013 und 2014, regelmäßiges Nachzupfen
Ausgleichsfläche der Gemeinde Berg
Springkrautvorkommen vor allem am Bachufer. Mahd, Zupfaktionen mit Gymnasium Starnberg 2013 und ZUPFA der Gemeinde 2012
Zupfa dama mit Gemeinde 2012 und Schulaktionen 2013 und 2014
Landeshauptstadt München
Jährliche Mahd
Eigenständige Bekämpfung
Biotopfläche Manthal
Gefahr des Einwanderns des Springkrauts , keine Maßnahme, somit auch keine VeränderungMartinsholzen
2011(U. links) ist ein reiner Springkrautbestand zu sehen. Durch eine jährliche Mahd und zusätzliches Ausmähen des Springkraut s konnte sich innerhalb von 2 Jahren eine Hochstaudenflur mit Landschilf entwickeln (Bild rechts von 2014)
Bekämpfungsmaßnahmen durch den Eigentümer
Maßnahmenerfolg
An allen Stellen, an denen eine Bekämpfung stattfand, ist ein starker Rückgang des Springkrauts zu beobachten. Dabei ist sowohl die händische Bekämpfung, also das Ausreißen der ganzen Pflanze, als auch das Mähen der gesamten Fläche wirksam. In der oben gezeigten Gegenüberstellung sind zwischen den Bildern 3 Jahre vergangen, in denen eine kontinuierliche Bekämpfung stattfand. Deutliche Erfolge waren auch schon in den ersten beiden Jahren zu sehen. Dabei ist eine jährliche Kontrolle wichtig, damit sich das Springkraut in der Fläche nicht wieder ausbreitet.
Zusammengenommen haben die Maßnahmen zu einem sichtbaren Rückgang der Springkraut-Vorkommen geführt, den man dem Bereich zwischen Martinsholzen und Percha auch deutlich ansieht.
Stundeneinsatz
Zusammengenommen wurden von Schülerinnen und Schülern, Freiwilligen, Verbänden und Landkreisangestellten allein 2012 etwa 500 Stunden gezupft, um auf das gezeigte Ergebnis zu kommen.
Ausblick
Da der Lüßbach mit seinen Beständen am Oberlauf ein immerwährender Born an Springkrautsamen ist, sollten die Springkrautvorkommen im Ortsbereich Höhenrain, vor allem am Sibichhauser Weg und am Unteren Lüßbach sowie in Biberkor dringend dezimiert werden. Dort sieht es momentan teilweise noch wie auf den beiden Bildern unten aus.
Vermutungen, das Springkraut würde von selbst zurück gehen, können dem Vergleich zwischen dem Gebiet, auf dem bekämpft wurde und den nach wie vor starken Vorkommen außerhalb nicht Stand halten.
Biberkor
Unterer Lüßbach