Video-Guide für Gehörlose und Schwerhörige im Kaiserin-Elisabeth-Museum Possenhofen
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist auch im Kultur- und Freizeitbereich noch nicht selbstverständlich. Im Rahmen des Aktionsplans für Menschen mit Behinderung des Landkreises Starnberg „Gemeinsam stärker“ sollen möglichst viele Kultur- und Freizeitangebote barrierefrei werden. Um ein solches Angebot reicher ist nun das Kaiserin-Elisabeth-Museum in Possenhofen: Ab sofort können sich hörgeschädigte oder gehörlose BesucherInnen Informationen zu den Ausstellungsstücken über eine App in deutscher Gebärdensprache (DGS) anzeigen lassen. Möglich macht das ein neuer Video-Guide, der nun vorgestellt wurde.
„Nur durch die Reduzierung von Barrieren und gezielte Schaffung von Angeboten und Gelegenheiten kann erreicht werden, dass das gemeinsame Miteinander von Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderung ermöglicht und damit selbstverständlich wird“, erklärt Landrat Stefan Frey.
Einen großen Schritt im Bereich der Teilhabe von Gehörlosen und Hörgeschädigten ist nun das Kaiserin-Elisabeth-Museum in Possenhofen gegangen. Durch eine Finanzierung des Landkreises und der Gemeinde Pöcking ist ein Video-Guide entstanden, den sich BesucherInnen als App aufs Smartphone laden können. Beim Rundgang durchs Museum erhalten Betroffene so Informationen zu den Ausstellungsstücken in deutscher Gebärdensprache direkt aufs Handy. Die Hearonymus-App samt Video-Guide in DGS können unter www.hearonymus.com/de/kaiserin-elisabeth-museum-possenhofen/ heruntergeladen werden. Der Landkreis unterstützt den Guide im Rahmen der Kulturförderung mit 5.000 Euro.
Rund 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind gehörlos, sagt der Deutsche-Gehörlosen-Bund. Das entspricht rund 83.000 Menschen. Weltweit sind es etwa 70 Millionen. Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) gebrauchen in Deutschland rund 200.000 bis 300.000 Menschen ständig oder gelegentlich. Gehörlose können mit Gebärden ebenso viel ausdrücken, beschreiben und über Themen diskutieren, wie Hörende es über Lautsprache tun. Doch noch immer gibt es zu wenige Angebote und Informationen, die in deutscher Gebärdensprache zur Verfügung stehen.