Infektionen durch das Geflügelpest-Virus führen bei Hühnern und anderem Geflügel zu schwersten Allgemeinerkrankungen. Die Inkubationszeit beträgt wenige Stunden bis 3 Tage.
Klinische Symptome bei Hühnern und Puten sind: Mattigkeit, Schläfrigkeit, gesträubtes Gefieder, Apathie, Fress- und Bewegungsunlust, Atemnot, Ödeme der Kopfregion, Rotfärbung und Ödeme der Kopfanhänge und Durchfall. Bei Enten und Gänsen sind die Symptome oft weniger deutlich ausgeprägt. Die Tiere zeigen typische Atemgeräusche wie Niesen und Schnorcheln. Besonders auffällig ist, dass innerhalb kurzer Zeit sehr viele Tiere sterben. Auch das abrupte Nachlassen der Legetätigkeit oder fehlende Zunahmen bei Masttieren können Hinweis für diese Krankheit sein.
Die Krankheit wird direkt durch Sekrete (insbesondere Nasen-Rachenraum) und Exkrete (Kot) übertragen. Eine Übertragung ist ferner durch die Luft aber auch indirekt über kontaminierte Oberflächen, Transportbehälter, Verpackungsmaterialien, Eierkartons, Schlachtkörper und Schlachtabfälle, Einstreu, Fahrzeuge aber auch über Personenverkehr möglich. Wildvögel spielen bei der Weiterverbreiterung eine wichtige Rolle.
Die Widerstandsfähigkeit des Virus ist gering. Es ist empfindlich gegenüber Hitze, Trockenheit, extreme pH-Werte und Desinfektionsmittel. Organische Materialien, wie Nasensekret oder Kot stabilisieren es. Die Überlebensfähigkeit in der Außenwelt hängt von der Temperatur und der Feuchtigkeit ab: Flüssigmist: etwa 105 Tage, Kot: 30 bis 35 Tage bei 4 ºC. Bei 20 ºC nur mehr 7 Tage. Als Desinfektionsmittel eignen sich im Handel erhältliche Desinfektionsmittel, die gegen behüllte Viren wirken.
Die Klassische Geflügelpest führt zu massivsten wirtschaftlichen Schäden. Im Fall des Auftretens der Klassischen Geflügelpest werden großräumige Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Unzählige Tiere müssen getötet werden oder sterben an der Krankheit. Es macht daher Sinn, alle Vorsorgemaßnahmen durchzuführen.