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Informationen zu Clostridien




Am häufigsten treten Clostridioides difficile-Infektionen bei Krankenhauspatienten auf.


Was verursacht die Erkrankung?

Clostridioides (früher Clostridium) difficile ist ein Bakterium, das weltweit in der Umwelt und im Darm gesunder Menschen vorkommt und Toxine ausscheiden kann. Durch eine längere Einnahme von Antibiotika kann die gewohnte Darmflora verändert werden, wodurch die Clostridioides Bakterien in den Vordergrund treten. Clostridioides difficile verursacht ca. 15–20% der Antibiotika-assoziierten Durchfallerkrankungen.

Welche Symptome können auftreten?

Die Darmentzündung äußert sich durch plötzlich einsetzende, wässrige Durchfälle, Übelkeit, Bauchschmerzen und Fieber. Die Durchfälle haben einen typischen fauligen Geruch und sind manchmal blutig. Als mögliche Komplikationen können Darmverschluss oder eine Sepsis auftreten.

Sehr häufig verursacht die Infektion milde Verläufe oder Verläufe ohne Beschwerden.

Wie erfolgt die Ansteckung und wie lange ist man infektiös?

Durch eine Schmierinfektion, zum Beispiel durch Spuren von Stuhlresten an den Händen, gelangen die Bakterien von Mensch zu Mensch. Auch über verunreinigte Gegenstände ist eine Ansteckung möglich, da die Sporen der Erreger außerhalb des Magen-Darm-Traktes lange überleben können.

Die Ansteckungsfähigkeit ist während der akuten Erkrankung am höchsten. Betroffene können aber noch einige Zeit nach Abklingen der Beschwerden die Erreger mit dem Stuhl ausscheiden.

Wie lange dauert es bis zum Ausbruch der Krankheit?

Die Inkubationszeit ist vom Beginn einer Antibiotikatherapie bis zum Auftreten von Symptomen nicht genau zu bestimmen, kann jedoch wenige Tage bis mehrere Wochen oder Monate betragen.

Welche Therapien gibt es?

Es werden Symptome durch Ausgleich des Flüssigkeits- und Salzverlustes behandelt.

Welche allgemeinen Verhaltensmaßnahmen werden empfohlen?

Im Krankheitsfall sollte zur Vermeidung von Schmierinfektionen vor allem auf effektive Händehygiene (vor allem nach dem Toilettengang) und gründliche Reinigung von Wäsche, Geschirr und Flächen geachtet werden. Erkrankte sollten keine Speisen für andere zubereiten.

Ist die Krankheit meldepflichtig?

Nach § 6 IfSG sind Erkrankungen mit klinisch schweren Verläufen dem Gesundheitsamt innerhalb von 24 Stunden zu melden.

Magen-Darm-Erkrankungen sind auch bei Verdacht meldepflichtig, wenn

  • die betroffene Person Umgang mit Lebensmitteln hat oder in Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung arbeitet
  • sowie bei 2 oder mehr Erkrankungen, bei denen ein Zusammenhang vermutet wird.

Was gilt in Gemeinschaftseinrichtungen?

Kinder unter 6 Jahren, bei denen ansteckendes Erbrechen und/oder Durchfall festgestellt wurde bzw. der Verdacht darauf besteht, dürfen Gemeinschaftseinrichtungen vorübergehend nicht besuchen.
Betroffene müssen die Gemeinschaftseinrichtung unverzüglich über die Erkrankung oder den Krankheitsverdacht informieren.

Benachrichtigungspflicht: Die Leitung einer Gemeinschaftseinrichtung hat das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich zu benachrichtigen, wenn in ihrer Einrichtung

  • betreute Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt
  • oder dessen verdächtig sind.

Wiederzulassung in eine Gemeinschaftseinrichtung:

  • In der Regel kann die Einrichtung 48 Stunden nach Abklingen der Beschwerden wieder besucht werden.

Ein ärztliches Attest ist nicht erforderlich.

Kontaktpersonen dürfen Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, sollten aber auf das Auftreten von Symptomen und insbesondere auf Hygiene achten.

 zum Meldeformular

Welche Regelungen gelten für Arbeiten mit Lebensmitteln?

Nach § 42 des Infektionsschutzgesetzes dürfen Personen, die an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig sind, nicht tätig sein oder beschäftigt werden

  • beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen bestimmter (in § 42 Abs. 2 IfSG genannter) Lebensmittel (§ 42 IfSG - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)), wenn sie dabei mit diesen in Berührung kommen, oder
  • in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung.

Wie kann ich mich gegen eine Ansteckung schützen?

Wichtig ist die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen.

Kann man mehrmals erkranken?

Die durchgemachte Erkrankung hinterlässt keine schützende Immunität.

Was ist sonst noch wichtig?

Seit dem Jahr 2003 wird weltweit nicht nur über eine Zunahme der Clostridioides-difficile Infektionen, sondern auch der Schwere der Erkrankungen berichtet.

 Alle Informationen als PDF

 zum Meldeformular für
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