Im Herzen des Landratsamtes
Auf die Frage, wo denn das Herz des Landratsamtes schlägt, dürfte die Antwort relativ einvernehmlich ausfallen: in unserer Kantine.
Lichtdurchflutet und hell ist es in unserem gläsernen Erker auf der Südostseite. Damit es aber auch so richtig gemütlich wird, geben unsere beiden Kantinenchefinnen Alexandra Mayr und Marija Scholz alles, um diesen eher nüchternen Ort mit allerlei appetitlichen Gerüchen und liebevoller, saisonaler Deko anzureichern. Ganz zu schweigen, was man hier aus einer belegten Semmel alles zaubern kann, während nebenbei auch noch Mittagessen für 60 Personen und mehr gekocht wird. Frisch -wohlgemerkt- , denn „Packerlsaucen“ kommen den beiden Damen auf keinen Fall in den Topf!
Eine Unternehmensberatung würde jetzt ein Loblied auf den positiven Einfluss von Kantinen auf Betriebs- und Kommunikationskultur anstimmen, wir fassen es deutlich einfacher zusammen: es ist ungemein praktisch und komfortabel, direkt am Arbeitsplatz eine günstige und noch dazu so hochwertige Verpflegungsmöglichkeit zu haben.
Nicht bei Wind und Wetter raus zu müssen und seine Mittagspause wahlweise in einer Kassenschlange oder auf der Suche nach einem freien Tisch in einem Lokal zu verbringen, ist gerade zu dieser Jahreszeit ein wertvoller „Benefit“.
Doch die Kantine ist eben nicht nur ein Ort der Mitarbeiterverpflegung. Hier trifft man beim Brotzeitkauf oder Mittagessen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen und schnappt nebenbei auch mal -mehr oder weniger wichtige- Informationen auf. Und beim gemeinsame Mittagessen können durchaus Hierarchien aufgeweicht, Informationsketten verkürzt oder Missverständnisse unkompliziert aus der Welt geschafft werden. Gerüchten zufolge wurde auch schon so manche neue Idee genau hier geboren, bei Käsespätzle oder "SchniPo" (Schnitzel mit Pommes ist neben Burgern auch bei uns der Topseller).
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit läuft unser Kantinenmanagement zur absoluten Höchstform auf. Während sich Alex Mayr mit ihrer Dekoration jedes Jahr selbst übertrifft und gefühlte 5000 LED Lichter montiert/drapiert/arrangiert, dreht sich bei Marija Scholz die Wochen vor Weihnachten alles um die Weihnachtsbäckerei. Außerhalb ihrer Arbeitszeit natürlich, ihre Plätzchen gehören bedauerlicherweise nicht zum Kantinen-Sortiment.
„Auf rund 20 verschiedenen Sorten komme ich meistens, obwohl ich mir jedes Jahr vornehme, weniger zu machen“, scherzt sie. Wer jemals in den Genuss gekommen ist, einen ihrer Plätzchenteller bestaunen zu dürfen, weiß: es kostet einiges an Überwindung, diese Kunstwerke aufzuessen. Und mindestens genauso viel Disziplin, damit wieder aufzuhören. Aber leicht frustrierten Hobbybäckern sei gesagt: hier ist nicht nur pure Backleidenschaft am Werk, Marija hat in einer Konditorei gelernt. Sie spielt einfach in einer anderen Liga.
Ihre Plätzchen können wir an dieser Stelle natürlich nicht verschenken. Aber -nach etwas Überredungsarbeit- ist es uns gelungen, ihr eines ihrer Lieblingsrezepte zu entlocken. „Ich probiere immer gerne neue Sorten aus, aber Nougatstangen sind und bleiben meine Favoriten, sie sind einfach unfassbar lecker“, so Marija Scholz. Und so geht`s:
Marijas Nougatstangen
Zutaten:
Teig
225 g Butter oder Magarine
100 g Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
3 Eigelb
2 Messerspitzen gemahlener Zimt
200 g Weizenmehl
40 g Kakao
1 gestrichener TL Backpulver
125 g gemahlene, geröstete Haselnusskerne
Füllung
100 g Nuss-Nougatmasse
Guss
150 g zartbittere Schokolade
30 g Kokosfett
Zubereitung:
Für den Teig das Fett schaumig rühren und nach und nach den gesiebten Puderzucker, Vanillezucker, Eigelb und Zimt hinzugeben. Das mit Kakao und Backpulver gemischte, gesiebte Mehl löffelweise unterrühren. Die Haselnüsse zuletzt unter den Teig heben, ihn in einem Spritzbeutel mit gezackter Tülle füllen und etwa 4 cm lange Stangen auf ein Backblech geben. Im vorgeheizten Backofen bei 175-200 Grad 7-10 Minuten backen.
Für die Füllung die Nougatmasse in einem kleinen Topf im Wasserbad glattrühren, die Hälfte der abgekühlten Plätzchen auf der Unterseite mit der Nougatmasse bestreichen, die übrigen darauf legen und andrücken.
Für den Guß die Schokolade in kleine Stücke brechen, mit Kokosfett in einem Topf im Wasserbad zu einer geschmeidigen Masse verrühren und die Stangenenden eintauchen.