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Seit April sind die Lichter an

Postkartenidylle oder real gewordenes Wimmelbild: strahlend blauer Himmel, der See glitzert, in der Ferne unzählige Segelbote und die Liegewiese des Badegeländes ist übersäht von bunten Badetüchern und Sonnenschirmen. Von SUP über Schlauchboot, Kanu bis zur XXL Badeinsel mit Einhorn wird so ziemlich alles zu Wasser gelassen, was halbwegs schwimmen kann. Es riecht nach Ferien, ein feiner Mix aus Sonnencreme, Pommes, Luftmatratze und nasser Badehose. Auch wenn der Wetterbericht vor schweren lokalen Gewittern warnt, hier ist weit und breit kein Wölkchen zu sehen. Doch wer in der Region StarnbergAmmersee aufgewachsen ist weiß, wie schnell sich das Wetter ändern kann. 

Seit April sind die Lichter an

Wenn sich ein Gewitter zusammenbraut und der Wind stärker wird, gehen an mehreren Uferstellen der Seen plötzlich Lichter an. Urlauber, Ausflügler oder neu Zugezogene können sie jedoch oft nicht deuten, diese gelb/orangefarbenen Lichtblitze, 40 oder gar 90 Mal in der Minute, je nach Windstärke. Das bereits seit den Sechzigerjahren etablierte Sturmwarnsystem sorgt vom 1. April bis 31. Oktober von 7 bis 22 Uhr mit entsprechenden Leuchten am Starnberger See, Ammersee und Wörthsee für mehr Sicherheit auf „hoher See“.Trotz aller Warnung kommt es immer wieder zu gefährlichen Rettungsmanövern, denn manchmal wird die Wetterlage nicht ernst genommen.

„No risk, no fun“,

so die Devise unter manchen Seglern und Surfern. Trotzdem sollte jedem klar sein: eine Rettungseinsatz zwingt auch zahlreiche Einsatzkräfte dazu, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen, um die vermeintlich Risikofreudigen aus dem Wasser zu fischen. Vom finanziellen Aspekt ganz zu schweigen, denn bei einem Unfall mit Sach- oder gar Personenschaden dürften Versicherungen einige Fragen stellen, warum man bei Sturmwarnung den See nicht verlassen hat oder sogar erst dann „in See gestochen" ist.

Ab April gehen die Lichter an

Den Warnleuchten kommt daher eine wichtige Rolle zu. Im Zeitalter der Warn-Apps verfügt das Sturmwarnsystem über einen entscheidenden Vorteil: gerade im Wasser haben viele ihr Smartphone nicht dabei und können sich dennoch zuverlässig an den Lichtsignalen orientieren.

Für ein Stück mehr Sicherheit in und auf den Seen können die Sturmwarnleuchten natürlich nur dann sorgen, wenn sie nicht nur bekannt sind, sondern auch beachtet werden.


Daher hier noch einmal die wichtigsten Informationen:

Wann werden die Warnleuchten ausgelöst?

STARKWINDWARNUNG ca. 40 Blitze pro Minute 

Ab April gehen die Lichter an

Die Starkwindwarnung mit 40 Blitzen pro Minute wird bei einer Windstärke von sechs bis sieben (39 bis 61 Stundenkilometer) ausgelöst und möchte auf das umschlagende Wetter und etwaige Gefahren aufmerksam machen. Die Wetterentwicklung sollte nun genau beobachtet werden.


STURMWARNUNG ca. 90 Blitze pro Minute

Ab April gehen die Lichter an Die Sturmwarnung  mit 90 Blitzen pro Minute wird ab Windstärke acht (62 bis 74 Stundenkilometer) ausgelöst. Es wird dringend empfohlen, das Ufer aufzusuchen beziehungsweise nach windgeschützten Stellen Ausschau zu halten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.


Ab April gehen die Lichter an

Wo stehen die Warnleuchten?

Damit die Sturmwarnleuchten auch von jeder Stelle des Sees erkennbar sind, ist der Wörthsee mit zwei, der Ammersee mit 7 und der Starnberger See mit 8 Leuchten ausgestattet. Die Standorte sind auf der Karte entsprechend gekennzeichnet. An den Masten mit den Sturmleuchten, die sich oft in Häfen oder an Uferpromenaden befinden, wurden Schilder mit Erklärungen angebracht.

Und wer macht das Licht an?

Das Sturmwarnungssystem ist ein Zusammenspiel verschiedener Behörden und Stellen. Die Entscheidung, ob die Sturmwarnung ausgelöst wird, liegt allerdings bei der Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München. Im Landkreis sind mehrere Windmessanlagen aufgestellt, die ihre Daten an den DWD schicken. Ist eine bestimmte Windstärke erreicht, wird die integrierte Leitstelle in Fürstenfeldbruck kontaktiert. Diese löst dann über Funk in den betroffenen Gebieten die orangefarbenen Leuchten aus.

DWD und Landratsamt werden im Bereich des Starnberger Sees zusätzlich von einer ehrenamtlichen Sturmwarnkommission unterstützt, in der neben der Wasserschutzpolizei und Seenschifffahrt auch Berufsfischer und Bootsverleiher vertreten sind. Alles Insider, die das Wettergeschehen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen und Ortskenntnisse bestmöglich einschätzen können. Sie stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und überprüfen in erster Linie die Funktion der Sturmleuchten, denn manchmal lösen die Lampen trotz Starkwind nicht aus oder blinken weiter, wenn die Sturmwarnung bereits vorbei ist. Einmal im Jahr lädt das Landratsamt die Kommissionsmitglieder zum Erfahrungsaustausch ein.

» weitere Informationen finden Sie auch unter https://lk-starnberg.de/sturmwarnung

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