Na sauber! Wasser an Bord
So lässt es sich leben: traumhafte Kulisse und glitzerndes Wasser – gerade im Sommer wirkt eine Fahrt auf einem Ausflugsschiff auf dem Starnberger See oder dem Ammersee wie ein Kurzurlaub. Ob man sich für eine der zahlreichen Erlebnisfahrten entscheidet oder die großen und kleinen Rundfahrten genießt, das ansprechende kulinarische Angebot an Bord trägt erheblich zum Urlaubsfeeling bei. Die großen Schiffe verfügen über eine eigene Bordküche und natürlich gibt es auf der gesamten Flotte auch Sanitäranlagen. Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal die Frage gestellt, wo denn das Wasser eigentlich herkommt, das auf den Ausflugsschiffen verbraucht wird.
Auch wenn die Wasserqualität unserer Seen durchaus exzellent ist, an Bord wird natürlich kein Seewasser verwendet, weder in der Küche noch im Sanitärbereich. Die Schiffe verfügen alle über eine eigene Wasserversorgungsanlage und werden regelmäßig an ihrer Anlegestelle in Starnberg beziehungsweise Stegen mit frischem Trinkwasser betankt.
Doch was haben wir als Landratsamt damit zu tun? Die Antwort lautet trocken: Trinkwasserverordnung. Sie sieht bei sogenannten mobilen Wasserversorgungsanlagen -wie hier auf den Ausflugsschiffen- mindestens einmal im Jahr eine Untersuchung des Trinkwassers in Bezug auf diverse mikrobiologische Parameter vor. Dass unser Trinkwasser zu den besten weltweit gehört, ist sicherlich auch diesem äußerst komplexem Regelwerk geschuldet: von nix kommt nix! Bei der Bayerischen Seenschifffahrt übernimmt diese Beprobung unser Gesundheitsamt.
Wir haben unsere Hygienekontrolleure Jennifer Savcic und Holger Schweiger im Mai begleitet und ihnen bei der Probenentnahme über ihre Schultern geschaut. Warum es dabei auch mal sehr eng wird, was ein Bunsenbrenner damit zu tun hat und wieso Mitarbeiter der Bayerischen Seenschifffahrt einen Senf-Eimer bereitgestellt haben, zeigt unsere kleine Bilderreihe. Das Ergebnis nehmen wir aber gleich vorweg: es war alles einwandfrei!
Vier Schiffe liegen in der Werft der Bayer. Seenschifffahrt in Starnberg; kurz vor dem Auslaufen begeben sich, je nach Zuständigkeitsgebiet, Jennifer Savcic oder Holger Schweiger vom Gesundheitsamt an Bord, um aus den Wassertanks der Schiffe Wasserproben zu entnehmen. Auch auf dem Ammersee verkehren vier Schiffe, die ihren Liegeplatz in Stegen haben und somit ebenfalls von uns beprobt werden.
Je kleiner das Schiff, desto enger wird es auch im Technikraum. Hier in der MS Bernried
Erst wird der Wasserauslass mit einem Bunsenbrenner erhitzt, um ihn trocken und keimfrei zu machen
Nachdem erstmal etwas Wasser ausgelassen wurde (daher der Eimer!), wird die sterile Probenflasche befüllt
Auch Büroarbeit gehört dazu: vorbereitete Etiketten auf die Probenflasche kleben, damit eine eindeutige Zuordnung gewährleistet ist. In den vorbereiteten Formularen werden noch Daten wie Uhrzeit und Temperatur ergänzt
Die Wasserleitung an Land, über die die Schiffe „betankt“ wird, muss ebenfalls beprobt werden
Alle Proben werden gesammelt, transportsicher verstaut, im Anschluss zum Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nach Oberschleißheim gefahren und dort im Labor untersucht
Unsere Fachleute vom Gesundheitsamt
Seit zwei Jahren mit an Bord des Gesundheitsamtes: Hygienekontrolleur Holger Schweiger
„Ich schätze gerade die Abwechslung in meiner Tätigkeit sehr. Es ist kein reiner Schreibtischjob, wir müssen als Hygienekontrolleure eben auch viel raus.“
Für Frauenpower sorgt Jennifer Savcic, die ebenfalls vor knapp zwei Jahren beim Gesundheitsamt ihren Anker geworfen hat:
„Ich komme ursprünglich aus dem medizinischen Bereich und gerade deshalb sehe ich auch den tieferen Sinn in meiner Arbeit: die Gesundheit der Menschen. Regelmäßige Kontrollen bringen Sicherheit!“
