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Informationen zu Rotaviren




Die Erkrankung tritt saisonal gehäuft auf und ist in den Monaten Februar bis April am höchsten.


Was verursacht die Erkrankung?

Rotaviren verursachen eine sehr ansteckende Magen-Darm-Infektion und sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kleinkindern. Bereits 10 Viruspartikel reichen aus, um ein Kind zu infizieren. Fast alle Kinder bis zum Alter von 5 Jahren haben deshalb eine Infektion durchgemacht.

Welche Symptome können auftreten?

Plötzlich einsetzender wässriger Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen sind gängige Zeichen einer Erkrankung durch Rotaviren. Im Stuhl finden sich unter Umständen Schleimspuren. Häufig tritt auch leichtes Fieber auf. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwerer. Die Beschwerden bestehen meistens über 2 - 6 Tage und klingen dann von selbst ab. Bei schweren Verläufen, wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen wird, kann der Zustand mitunter lebensbedrohlich werden. Die meisten Infektionen bei Erwachsenen verlaufen asymptomatisch.

Wie erfolgt die Ansteckung und wie lange ist man infektiös?

Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch meistens über eine Schmierinfektion (direkt über die Hände oder über verunreinigte Toiletten, gemeinsam genutzte Handtücher, Griffe, Armaturen oder Handläufe). Es kann aber auch eine Übertragung über Lebensmittel oder Wasser erfolgen.

Die Ansteckungsfähigkeit bleibt auch nach Abklingen der Beschwerden noch bis zu 8 Tage bestehen. Frühgeborene und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem sind unter Umständen länger ansteckend.

Wie lange dauert es bis zum Ausbruch der Krankheit?

Die Inkubationszeit beträgt ca. 1 - 3 Tage.

Welche Therapien gibt es?

Es werden nur Symptome behandelt. Bei schweren Verläufen sollte frühzeitig ein Arzt konsultiert werden.

Welche allgemeinen Verhaltensmaßnahmen werden empfohlen?

Sorgfältige Händehygiene mit Wasser und Seife ist besonders wichtig nach jedem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen, vor dem Essen sowie auch nach dem Windelwechsel von erkrankten Kindern.

Ist die Krankheit meldepflichtig?

Der Labornachweis ist dem Gesundheitsamt innerhalb von 24 Stunden zu melden.
Magen-Darm-Erkrankungen sind auch bei Verdacht meldepflichtig, wenn

  • die betroffene Person Umgang mit Lebensmitteln hat oder in Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung arbeitet
    sowie
  • bei 2 oder mehr Erkrankungen, bei denen ein Zusammenhang vermutet wird.

Was gilt in Gemeinschaftseinrichtungen?

Kinder unter 6 Jahren, bei denen ansteckendes Erbrechen und/oder Durchfall festgestellt wurde bzw. der Verdacht darauf besteht, dürfen Gemeinschaftseinrichtungen vorübergehend nicht besuchen.

Betroffene müssen die Leitung der Einrichtung unverzüglich über die Erkrankung oder den Krankheitsverdacht informieren.

Benachrichtigungspflicht: Die Leitung einer Gemeinschaftseinrichtung hat das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich zu benachrichtigen, wenn

  • in ihrer Einrichtung betreute oder betreuende Personen an Rotavirus-Infektionen erkrankt
    oder
  • dessen verdächtig sind.

Eine Wiederzulassung kann erfolgen, wenn nach ärztlichem Urteil (mündlich oder schriftlich) eine Weiterverbreitung der Krankheit nicht mehr zu befürchten ist

Wiederzulassung in eine Gemeinschaftseinrichtung:

  • Kinder unter sechs Jahren dürfen erst dann wieder in den Kindergarten oder die Kinderkrippe, wenn sie mindestens 48 Stunden beschwerdefrei waren.

Kontaktpersonen dürfen Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, solange keine Symptome auftreten.

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Welche Regelungen gelten für Arbeiten mit Lebensmitteln?

Nach § 42 des Infektionsschutzgesetzes dürfen Personen, die an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig sind, nicht tätig sein oder beschäftigt werden

  • beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen bestimmter (in § 42 Abs. 2 IfSG genannter) Lebensmittel (§ 42 IfSG - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)), wenn sie dabei mit diesen in Berührung kommen,
  • oder in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung.

Eine Wiederaufnahme der Tätigkeit ist frühestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome unter Beachtung von Hygienemaßnahmen möglich.

Wie kann ich mich gegen eine Ansteckung schützen?

Für Säuglinge gibt es eine Schluckimpfung gegen Rotaviren.

Kann man mehrmals erkranken?

Erst im Laufe der ersten Lebensjahre entwickelt sich ein Schutz gegen die Erreger, der aber nicht lebenslang anhält. Deswegen kann man sich mehrfach anstecken. Aufgrund wiederholter Rotavirus-Infektionen wird eine spezifische Immunität aufgebaut, was zu milderen oder unbemerkten Infektionen führt. Bei Personen über 60 Jahren nimmt die Erkrankungshäufigkeit wieder zu.

Was ist sonst noch wichtig?

Rotaviren sind empfindlich gegen Hitze. Sie werden durch gründliches Erhitzen auf mindestens 70°C abgetötet. 

 Alle Informationen als PDF

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Gemeinschaftseinrichtungen nach § 34

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Infektions- und Umwelthygiene
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