Seegespräch
Änderung der Schifffahrtsverordnung: Nachricht aus dem Ministerium
Derzeit steht die Bayerische Schifffahrtsverordnung auf dem Prüfstand. Das teilte der Bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter in seiner Antwort auf ein Schreiben von Landrat Stefan Frey mit. Darin sichert der Minister zu, die Anregungen, wie etwa die Erweiterung der Führerscheinpflicht für Sportmotorboote einer umfassenden Prüfung zu unterziehen. Gleiches gilt für die Schwimmwestenpflicht für minderjährige Ruderer, aber auch für erwachsene Wassersportler in der kalten Jahreszeit. „Derzeit sammelt das bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr weitere Stellungnahmen und Vorschläge von Verbänden und Interessengruppen, die in die Prüfung zur Neufassung der Bayerischen Schifffahrtsverordnung einfließen werden“ informiert Landrat Stefan Frey.
Wie notwendig es ist, bestehende Regeln zu hinterfragen und auch auf das geänderte Freizeitverhalten der Menschen einzugehen, hat das diesjährige Seegespräch gezeigt, zu dem die gwt gemeinsam mit dem Landratsamt Ende März eingeladen hat. Zahlreiche mit dem Starnberger See befassten Akteure schilderten ihre Anliegen und Erlebnisse aus den vergangenen Jahren. Hier wurden, neben den Langzeitproblemen wie der Parkplatzthematik an den Badegeländen, insbesondere die stetig steigende Anzahl an SUPs und Elektromotorbooten und die daraus resultierenden erhöhte Gefahrenlage diskutiert. Auch die tragischen Ereignisse der letzten Jahre waren in der Diskussion. Im Anschluss hatte Landrat Frey Anregungen und Vorschläge dem zuständigen Minister für Bauen, Wohnen und Verkehr mitgeteilt. Darin waren neben der Fachkunde für Sportmotorbootführer und der Rettungswestenpflicht für Minderjährige unter anderem auch eine nächtliche Beleuchtungspflicht für SUPs, sowie eine Aufklärungskampagne für alle Seenutzer. „Eine solche Aufklärungskampagne kann ich mir gut vorstellen, sobald wir die Überarbeitung der Bayerischen Schifffahrtsverordnung abgeschlossen haben“, schreibt Bernreiter. „Die Sicherheit am See ist für uns ein hohes Gut, aktuell erarbeiten wir zusammen mit dem Landratsamt Materialien zur Aufklärung und Information der Seenutzer. Wir hoffen auf ähnlich gute Erfahrungen wie mit unserer Kampagne ´Rücksichtsvoll durch die Natur‘“, so gwt-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter.
Das traditionelle Seegespräch fand dieses Jahr nach längerer pandemiebedingter Pause zum 30. Mal statt. Neben den Vertretern von Behörden wie Wasserschutzpolizei, Landratsamt sowie den seeanliegenden Gemeinden nahmen auch Naturschutzverbände, Segel- und Rudervereine, SUP-Verleiher, Tauchsportverband, Vertreter der Fischerei, Werftbesitzer und weitere Nutzer des Sees am Gespräch teil.