Katastrophenschutzbehörde
Das Landratsamt plant alle für eine wirksame Katastrophenabwehr notwendigen Maßnahmen. Es erstellt Pläne für die allgemeine Alarmierung im Brand- und Katastrophenfall sowie Sonderpläne für Anlagen und Einrichtungen mit besonderem Gefahrenpotenzial (Hochwasser, Störfallbetriebe usw.).
Ferner regelt das Landratsamt die Einsatzleitung bei Katastrophen und Großschadensereignissen und sorgt für die Aus- und Fortbildung und führt Übungen durch.
Was ist eine Katastrophe?
Definition laut Gesetz:
Eine Katastrophe ist ein Geschehen, bei dem Leben oder Gesundheit einer Vielzahl von Menschen oder die natürlichen Lebensgrundlagen oder bedeutende Sachwerte in ungewöhlichem Ausmaß gefährdet oder geschädigt werden und die Gefahr nur abgewehrt oder die Störung nur unterbunden und beseitigt werden kann, wenn unter Leitung der Katastrophenschutzbehörde die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen, Organisationen und die eingesetzten Kräfte zusammenwirken (Art. 1 Abs. 2 Bayerisches Katastrophenschutzgesetz - BayKSG).
Katastrophen im Sinne der oben genannten Definition im Landkreis Starnberg:
bis dato: keine
Großschadensereignisse (Ereignisse unterhalb der Katastrophenschwelle):
Pfingshochwasser 1999
Hochwasser 2005
Hochwasser 2010
Hochwasser 2013 (Mai/Juni)
Katastrophenschutz
Das Landratsamt Starnberg ist Katastrophenschutzbehörde. Sie stellt den Katastrophenfall und auch das Ende fest (Art. 4 Bayerisches Katastrophenschutzgesetz - BayKSG). Das Landratsamt organisiert eine schnelle und wirksame Einsatzleitung und hat ein umfassendes Weisungsrecht gegenüber allen eingesetzten Kräften und beteiligten Behörden (Art. 5 BayKSG).
Wer ist zur Katastrophenhilfe verpflichtet ?
Alle Behörden, Dienststellen, Gemeinden, Landkreise, Bezirke, Körperschaften, Stiftungen und Anstalten des öffentlichen Rechts, Feuerwehren, Hilfsorganisationen (z.B. Bayerisches Rotes Kreuz, Malteserhilfsdienst) und die Verbände der freien Wohlfahrt (Art. 7 BayKSG). In bestimmten Fällen können auch Privatpersonen zur Katastrophenabwehr herangezogen werden (Art. 9 BayKSG). Die Bundeswehr, die Bundespolizei und das THW leisten im Katastrophenfall Amtshilfe.
Das Katastrophenschutzpotenzial im Landkreis Starnberg
|
|
Führung und Leitung im Einsatz
Das Landratsamt Starnberg leitet als Katastrophenschutzbehörde den Einsatz und stellt dabei sicher, dass alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind. Sie kann allen für den Einsatzbereich zuständigen staatl. Behörden und Dienststellen der gleichen oder einer niedrigeren Stufe, mit Ausnahme der obersten Landesbehörden, Weisungen erteilen.
Die Gesamtkoordination der Maßnahmen im K-Fall obliegt der
- Führungsgruppe Katastrophenschutz - FüGK - des Landratsamtes Starnberg
mit ihrer Kommunikationsgruppe Führung - KomFü -
Alle Einsatzmaßnahmen vor Ort leitet im Rahmen des Auftrags und der Weisung der FüGK
- Der Örtliche Einsatzleiter - ÖEL -
Die unmittelbare Schadensbekämpfung vor Ort wird durchgeführt von den
- Einsatzkräften
Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK)
Aufbau der FüGK
Kommunikationsgruppe Führung (KomFü)
Nach Einführung des Führungskonzeptes Mitte der 90´er wurde auch die damals bestehende Katastrophenschutzeinrichtung „Fernmeldezentrale HVB“ aufgelöst. Als „Service-Dienstleister“ steht der FüGK nun die Kommunikationsgruppe (KomFü) zur Verfügung. Diese besteht aus ehrenamtlich tätigen Helfern.
Diese Helfer werden insbesondere eingesetzt, um die ständige Erreichbarkeit der FüGK (vorallem im Einsatzfall) sicherzustellen und verfügen aus diesem Grund über eine entsprechende Kommunikationsausstattung. Ihnen steht dazu ein separater Funkraum mit einem Funktisch, EDV-Ausstattung, Telefon, Telefax etc. zur Verfügung.
Die Ausbildung findet in regelmäßigen Abständen mindestens einmal monatlich statt. Ergänzt wird die eigene Ausbildung mit Gemeinschaftsveranstaltung mit der FüGK und den Unterstützungsgruppen, sowie Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried.
Personalbedarf nach Wehrpflichtaussetzung
Wie viele Hilfsorganisationen spürt auch das Landratsamt den Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht. Insbesondere für den Dienst in der Kommunikationsgruppe (KomFü) besteht dringender Personalbedarf. Interessenten werden gebeten, sich an das Landratsamt zu wenden. Bewerber sollten allerdings volljährig sein, PC-Kenntnisse haben, gerne mit Menschen umgehen und Teamfähigkeit besitzen. Das Landratsamt bietet den interessierten Ehrenamtlichen dafür eine vielseitige und umfassende Ausbildung an, die in regelmäßigen Abständen am Abend durchgeführt wird.
Weiterführende Informationen
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: https://www.bbk.bund.de