Seiteninhalt

Öffentliche Angebote wie Leihrad, Car-Sharing und Bedarfsverkehr sind im Landkreis gefragt

Während öffentliche Leihsysteme, beispielsweise für Fahrräder oder E-Scooter, im städtischen Raum bereits weit verbreitet sind, ist im ländlichem Raum das Auto nach wie vor das meist genutzte Fortbewegungsmittel. Das hat auch eine aktuelle Umfrage des Landratsamt Starnberg zum Thema Mobilität ergeben: 74 Prozent der 1.199 Befragten fahren mindestens einmal pro Woche mit dem Pkw, 939 Befragte geben an mindestens ein oder zwei Pkw zu besitzen (78 Prozent). Das Interesse an Bedarfsverkehr und Sharing-Angeboten und der Wunsch nach Alternativen zum Pkw steigt dennoch oder gerade deswegen auch auf dem Land, wie die Umfrage zeigt. Landrat Stefan Frey sieht dies als Chance: „Wenn wir  unsere gut ausgebauten ÖPNV-Anbindungen in den kommenden Jahren noch effizienter machen, diese mit weiteren flexiblen Systemen ergänzen und das Marketing ausbauen, dann sind wir wirklich konkurrenzfähig mit dem Individualverkehr.“ Im Folgenden sollen weitere Informationen zur Öffentlichkeitsbeteiligung Mobilität bekannt gegeben werden.

Flexible Fortbewegung im Alltag bringt nicht nur Komfort, sondern ermöglicht einen effizienten Tagesablauf. Um dies nicht zu Lasten der Umwelt lediglich mit dem Auto zu erreichen, sind gute Verbindungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein wichtiger Grundstein.

Um hierbei auch die Belange und Wünsche der Bevölkerung in den Prozess mit einzubeziehen, wurde Ende Januar eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Altersverteilung innerhalb der Studie war dabei ausgeglichen: 44 Prozent waren unter 50 Jahre alt und 56 Prozent gehörten einer höheren Altersgruppe an. Die meisten Befragten kamen aus der Stadt Starnberg und der Gemeinde Gilching.

Der ÖPNV wurde aktuell im Durchschnitt für den ganzen Landkreis Starnberg mit einer Gesamtnote von 3,0 bewertet – am besten schneidet Gilching mit der Note 2,4 ab. Die geringste Zufriedenheit zeigt sich in Inning: hier wird lediglich die Note 4,0 vergeben. Allgemein sehen 55 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger aus allen Kommunen Verbesserungen des ÖPNV als notwendig an. Gerade bei den Einpendlern zeigt sich ein klares Bild: 89 Prozent betonten die Notwendigkeit. Während sich hier also insgesamt Verbesserungspotenzial zeigt, zeichnet sich in den Ergebniszahlen gleichzeitig der Wunsch nach mehr Sharing-Angeboten ab: In allen Kommunen bis auf Inning und Berg wird mit über 50 Prozent mindestens eher zugestimmt, dass diese im eigenen Wohnort ausgebaut werden sollten. Am meisten Zustimmung kommt hierbei aus der Stadt Starnberg (51 %) und der Gemeinde Weßling (61 %). Die Einbindung von Sharing-Angeboten in Anknüpfung an den ÖPNV bietet einen entscheidenden Mehrwert für die Verbesserung des öffentlichen Mobilitätsangebotes. Deshalb unterstützen mehr als 50 Prozent der Befragten aus Krailling, Weßling, Starnberg, Feldafing und Tutzing die Aussage, dass mehr Sharing-Angebote an ÖPNV-Schnittstellen vorhanden sein sollen. Diese können als Lösung für die sogenannte „letzte Meile“ von öffentlicher Haltestelle bzw. S-Bahnhalt zum Zielort und umgekehrt wirken. Von den Befragten gaben die meisten in Inning (28 %),  Andechs (25 %) und Berg (21 %) an, dass diese nach der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel trotzdem einen PKW benötigen.

Dabei würden 37 Prozent von Bikesharing Gebrauch machen bzw. könnten sich die Nutzung vielleicht vorstellen. Noch beliebter ist Lastenradsharing: Hier würden 44 Prozent der Befragten den Service in Anspruch nehmen oder vielleicht nutzen. Das Fahrrad ist allgemein ein beliebtes Verkehrsmittel: 75 Prozent der Befragten nutzen das Fahrrad mindestens einmal pro Monat. 51 Prozent nutzen es sogar mindestens einmal pro Woche und 21 Prozent täglich. Carsharing ist für über die Hälfe der Befragten (55 %) ein Angebot, dass sie bereits nutzen oder vielleicht nutzen würden.

Die Anzahl an zugelassenen Pkws auf 1.000 Einwohner im Landkreis Starnberg liegt über dem deutschen Durchschnitt. Dies zeigt sich auch in der Umfrage. Von allen Befragten fahren 88 Prozent mindestens einmal pro Monat mit ihrem Pkw, 35 Prozent sogar wöchentlich. 78 Prozent besitzen ein oder zwei Autos, während eine hohe Anzahl an Pkws nur einer geringen Menge der Befragten zur Verfügung steht. Betrachtet man nur die Pkw-Besitzer, würden 45 Prozent Carsharing Dienste (davon 26 % vielleicht), 38 Prozent verliehene Lastenräder (davon 21 % vielleicht),  32 Prozent Bikesharing-Angebote (18 % vielleicht) und 22 Prozent E-Scooter-Verleih-Angebote (davon 10 % vielleicht) verwenden. Hier besteht deutliches Nutzerpotenzial für den ÖPNV, welches mit einem verbesserten Angebot ausgeschöpft werden kann.

Von den Befragten, die den ÖPNV mindestens einmal im Monat oder mehr nutzen, wünschen sich 36 Prozent eine bessere Anknüpfung an den ÖPNV. Bei

den Nutzern von mindestens einmal in der Woche oder mehr sind es noch 17 Prozent. Bei den Befragten, die den ÖPNV täglich nutzen sind es noch sieben Prozent.

Von den 64 Prozent der Befragten, die mindestens einmal im Monat den ÖPNV nutzen, wünschen sich 36 Prozent Bedarfsverkehr als feste Ergänzung beziehungsweise in Anknüpfung an den ÖPNV. In Tutzing und Weßling, in denen der ÖPNV am meisten genutzt wird (40 % in Tutzing und 32 % in Weßling) wird der Arbeitsweg jedoch hauptsächlich mit dem PKW bestritten. Dennoch beziehungsweise vielleicht gerade deswegen sollte in allen Kommunen laut mindestens 61 Prozent (Krailling) bis hin zu 93 Prozent (Tutzing) der Befragten die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel mit einem neuen Angebot erhöht werden. Zumal die Bereitschaft der Befragten, Bedarfsverkehr zu nutzen, in allen Gemeinden bei mindestens 50 Prozent liegt. 29 Prozent der Befragten, die einen Führerschein besitzen, können sich vorstellen, Bedarfsverkehre zu nutzen und 28 Prozent würden dies vielleicht tun. Bei allen Kommunen bis auf Krailling und Andechs stimmen die Befragten mit mehr als 50 Prozent dafür: Mehr flexible ÖPNV Angebote, die bei Bedarf angefordert werden können, wie beispielsweise Bedarfsverkehr, sind notwendig. In Inning nutzen zehn Prozent der Befragten bereits Bedarfsverkehr. Mindestens die Hälfte der Befragten in allen Kommunen bis auf Andechs würden sich bereit erklären, mehr Bedarfsverkehr zu nutzen.

Bei Maßnahmen für den Fuß- und Radverkehr zeichnet sich grundsätzlich eine unterstützende Haltung ab. So stimmen im Durchschnitt aller Kommunen 47 Prozent der Befragten zu, dass diesem mehr Raum gegeben werden sollte, auch wenn hierfür Straßen enger werden müssten und Parkplätze wegfallen würden. In Weßling ist mit 71 Prozent die Bereitschaft am größten. Gleichzeitig sind sich die Teilnehmenden aller Kommunen mit mehr als 60 Prozent bis hin zu 88 Prozent (in Inning) einig, dass eine Verbesserung der Radinfrastruktur notwendig ist. Ein Wunsch, dem der Landkreis bereits jetzt mit dem Projekt „Optimierung der Radwegebeschilderung“ in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaft und Tourismus (gwt) nachkommt und sukzessive in Absprache mit den Kommunen umsetzt.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass im Landkreis Starnberg ein großes Interesse an alternativen Fortbewegungsmitteln zum Pkw sowie der Wunsch nach erweiterten, flexiblen Mobilitätsangeboten besteht. Damit ist eine notwendige Grundvoraussetzung gegeben, um nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität voranzutreiben. Die Mobilität im Landkreis Starnberg soll langfristig durch individuellere Verkehrsformen wie Bedarfsverkehre und Mobilitätsstationen weiterentwickelt und ergänzt werden. Mit dem Wunsch, den Bürger*innen ihre täglichen Wegstrecken mit dem öffentlichen Verkehr komfortabler und effizienter zu gestalten.

» zurück zu allen aktuellen Meldungen

Zuständige Stelle

Mobilitätsprojekte
Stabsfunktion 3.2

Strandbadstr. 2
82319 Starnberg

08151 148-77605
08151 148-11605
mobilitaetsmarketing@LRA-starnberg.de
Internet: https://www.lk-starnberg.de/SF3_2

Servicezeiten

Persönliche Besuche nach vorheriger Terminvereinbarung.

Montag: 8 Uhr bis 16 Uhr
Dienstag: 8 Uhr bis 16 Uhr
Mittwoch: 8 Uhr bis 14 Uhr
Donnerstag: 8 Uhr bis 18 Uhr
Freitag: 8 Uhr bis 14 Uhr