Energie und Klimaschutz
Seit dem Hitzesommer 2018 steht es außer Zweifel: die Klimaerwärmung ist da und alle Versuche in den vergangenen Jahrzehnten gegenzusteuern waren zu kurz gedacht. Tatsächlich ist ein neuer Denkansatz in der Klimadebatte nötig. Die Fokussierung auf rein technische Lösungen führt in die Sackgasse. Die jungen Leute haben uns an ihren Freitagsdemos gezeigt: das politische, gesellschaftliche, aber auch individuelle Engagement muss verstärkt werden. Dazu gehört auch, viele private, aber auch öffentlich Bereiche unseres Lebens genauer zu betrachten und umweltfreundlichere Lösungen zu finden. Diese sollten uns aber nicht Opfer oder Verzicht abverlangen, sondern Teil einer neuen Zukunftsperspektive sein. Es geht darum Denkbarrieren aus dem Weg zu räumen, damit wir künftig vernünftiger mit natürlichen Ressourcen, menschlicher Arbeitskraft und den Mechanismen des Marktes umgehen können. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie konsequent und radikal Politik agieren kann, wenn eine unmittelbare Bedrohung abzuwenden ist. Die Klimaerwärmung und ihre Folgen sind leider nicht so unmittelbar und die Lösungen eher vielschichtig und komplex. Wir sind die Generation, die das Ruder noch herumreißen kann, die Beschlüsse des Pariser Klimabkommens sind eine klare Zielvorgabe. Die Stabstelle Umwelt- und Klimaschutz gibt dazu Impulse und bietet Beratung an.
Klimaschutz beginnt im Alltag
Broschüre "Einfacher klimagerecht leben in Bayern" enthält über 200 praktische Tipps für einen klimagerechten und ressourcenschonenden Alltag.
Das Bayerische Umweltministerium und der VERBRAUCHER INITIATIVE (Bundesverband) haben am 30.11.2020 diese neue Broschüre veröffentlicht, die kostenlos bei Bayerischen Staatsregierung online unter https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmuv_vs_056.htm bestellt oder heruntergeladen werden kann. Praktische Tipps gibt es auch unterwww.verbraucherportal.bayern.de
Gerade der Alltag bietet viele Möglichkeiten für Klimaschutz im Kleinen: vom vorausschauenden Einkauf über einen sorgsamen Umgang mit Wasser, Energie oder auch Kleidung bis hin zur Vermeidung von Müll. Auf 44 Seiten liefert sie unkompliziert und praxisnah Tipps über insgesamt acht klimarelevante Konsumbereiche, darunter zum Beispiel "klimagerecht genießen", "Müll vermeiden & trennen" sowie "kreativ neu nutzen".
Am Landratsamt und in den Kommunen liegt die Broschüre am Schriftenstand aus.
Wo anfangen mit dem Klimaschutz? Eine Grafik hilft weiter.
Die studentische Initiative Psychologie und Umweltschutz Deutschland e. V. hat eine anschauliche Postkarte erstellt, die hilft, Prioritäten des eigenen Handlens zu setzen. Fliegen, Fleischkonsum und Auto sind wichtige Hebel. Interessant aber auch: das politische und gesellschaftliche Engagement ist wichtig! Quelle: www.ipu-ev.de
"Change the Future"-Tool nutzen und die Zukunft aktiv mitgestalten
Mit dem Change-the-Future-Tool werden viele Aktionen aufgezeigt, mit denen jede*r Einzelne – ob allein oder in Gemeinschaft – die Zukunft mitgestalten und mit dem eigenen Engagement zu einem guten Leben für alle beitragen kann. Das Ziel dabei ist: Synergien bilden, denn nur gemeinsam können wir ein Zeichen setzen für ein gutes Leben für alle! Mit dem „Change the Future”-Tool geben wir Menschen Anreize, bereits mit kleinen Aktivitäten einen Beitrag zur großen Transformation zu leisten.
Die Aktionen des Tools machen gleichzeitig darauf aufmerksam, dass es manchmal auch etwas komplexer ist und wir nur gemeinsam etwas verändern können. Deshalb gilt: Informiere Dich, schließe Dich mit anderen zusammen und gestaltet gemeinsam ein gutes Leben für alle! Wir können alle, und müssen sogar, Teil der Transformation sein!
Das Tool und weitere Informationen finden Sie unter: www.change-the-future.eu/de . Das Change The Future-Tool ist Teil des EU-Projekts „Change the power, (em)power to change“.
Warum der Weg vom Hirn zur Hand so schwer ist
Es sind psychologische, neurobiologische, soziale und kulturelle Hemmnisse, die Homo sapiens consumensque davon abhalten, ehrgeizig und konsequent mit Klima- und Ressourcenschutz ernst zu machen.
Wie geht sozial-ökologischer Wandel eigentlich vonstatten? Und was weiß die Psychologie über diese Prozesse? Diese Fragen versucht eine Online-Vorlesung der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit im Sommer 2020 zu beantworten. https://www.va-bne.de/index.php/de/veranstaltungen/312-psychologie-des-sozial-oekologischen-wandels
Welt gestalten - Zukunft verändern
Klimaschutz ist (noch) keine Kommunale Pflichtaufgabe. Dennoch ergeben sich aus verschiedenen Handlungsfeldern der kommunalen Daseinsvorsorge einige Aufgaben, die den Erhalt der Lebensgrundlagen im Landkreis Starnberg berühren. Die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser, reiner Luft und die Vorsorge für eine gute Gesundheit sind selbstverständliche Aufgaben. Darüber hinaus wird es immer wichtiger, Vorsorge gegenüber allen möglichen negativen Folgen des Klimawandels zu betreiben. Denn die Kommunen tragen als Teil der Verwaltungsorganisation des Staates eine öffentliche Verantwortung zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Beeinträchtigungen oder dem temporären Verlust von Daseinsgrundfunktionen, wie etwa die Versorgung mit Trinkwasser oder Energie, und Gefahren für das Gemeinwohl, die Volksgesundheit und die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzuwehren. (BVerfG, Beschluss vom 20.03.1984 - 1 BvL 28/82).
Dass der Staat und die Kommunen einerseits Rahmenbedingungen für Klimaschutz schaffen muss, ist eine Seite. Bürgerinnen und Bürger sind Subjekte des Handelns und gleichermaßen gefordert, ebenso wie Unternehmen und Betriebe, als nichtstaatliche Akteure Verantwortung zu übernehmen.
Nun glauben wir allgemein genug zu wissen, was zu tun ist, um das Klima beherzt und nachhaltig zu schützen. Offensichtlich haben wir ein Umsetzungsproblem. Der Mensch in seiner psychischen, sozialen, neurologischen Verfasstheit ist scheinbar überfordert, konsequent zu handeln, insbesondere weil Politik, Werbung und Gesellschaft – und der Wohlstand ihm das schwer machen. Warum Energie, Sprit, Lebensmittel, Ressourcen sparen, wenn man sich Verschwendung leisten kann?
Ohne hier auf die tieferen Hintergründe dieser Schwerfälligkeit einzugehen (lesen Sie mehr dazu unter www.klimafakten.de), sei hier auf Broschüren und moderne App-Lösungen verwiesen, die helfen mit Ehrgeiz und messbaren Zielen eingefahrene Routinen und Handlungsweisen zu verlassen. Selbstwirksamkeit ist der Schlüsselbegriff. Und wenn Ihr Handeln Reaktionen und Resonanz erzeugt, dann kommen weitere Menschen in Schwingung, und Ihr Tun wirkt ansteckend. Werden Sie Teil dieser kritischen Masse!